Casinos und Justiz

Casinos und Justiz

Wie wohl nur wenige andere Gewerbe eignet sich das Glücksspiel ganz vorzüglich für alle möglichen kriminellen Machenschaften. Dies betrifft natürlich in erster Linie die Betreiber selbst und deren Geschäftspartner, aber auch die Spieler nutzen hin und wieder ein Casino, um illegale Gelder zu waschen.

So stehen beispielsweise die Anfänge der Zockerhauptstadt Las Vegas in engem Zusammenhang mit den Umtrieben der amerikanischen Mafia. Hervorragend dokumentiert hat dies natürlich der Film „Der Pate“, in welchem das unheilvolle Zusammenspiel von Mafia und Glücksspiel ausführlich dargestellt ist. Die Mafia investierte gezielt in Casinos und Spielhallen, vor allem, um den immensen Bedarf an Geldwäsche decken zu können. Die ständige Fluktuation von Geldern, die schiere Menge und der Umlauf des Bargeldes können sowohl für den Transport wie auch zur Einlagerung schwarzer Gelder dienen.

Deshalb stehen Casinos und ähnliche Einrichtungen stets auch unter strenger Beobachtung des Rechtssystems, in manchen Ländern ist Glücksspiel gleich ganz verboten

Dieses hängt allerdings auch nicht selten mit moralischen Vorbehalten zusammen, die freilich in vielen Ländern der Welt mit dem vorherrschenden Rechtssystem in Einklang stehen.

In Deutschland darf der Begriff „Casino“ auf einfache Spielhallen, die etwa nur das Automatenspiel im Angebot führen, nicht angewandt werden. Ähnliches gilt für Österreich. Allerdings verwendet der Volksmund die Bezeichnung nicht selten synonym für alle Einrichtungen, die die entsprechenden Gewinnmöglichkeiten anbieten.Echte Spielbanken, die das gesamte Repertoire an Glücksspiel führen, unterliegen einer speziellen Konzession.

Sie benötigen diese Erlaubnis für den Spielbetrieb und stehen unter besonderer Kontrolle. Finden sich bei ihnen direkte Glücksspielgeräte, unterliegen diese eben nicht der allgemein gültigen SpielVO, sondern der jeweiligen Ländergesetzgebung, zumindest in Deutschland. Vielmehr besteht seitens der Behörden eine ständige, eine permanent wirksame Aufsicht, die sich zum Beispiel durch die Anwesenheit eines Finanzbeamten oder durch technische Kontrolle und eine tagtäglich durchgeführte Abrechnung ausdrücken kann.

Darüber hinaus sind Zutrittskontrollen möglich, das Casino darf Besucherkarteien führen und die den Einlass kontrollieren lassen. Und nicht zuletzt existiert sogar ein bundesweit gültiges und für die Einrichtungen einsehbares Sperrsystem, welches eine Übersicht zu spielsuchtgefährdenden Menschen gibt.

Ein anderes Problem besteht ohne Zweifel im Zusammenhang von Glücksspiel und Besteuerung

Wie bei der eigentlichen Konzession und Zulassung auch, ist die Besteuerung eine durchaus komplizierte Angelegenheit – selbst wenn, wie in Deutschland, Glücksspielgewinne grundsätzlich erst einmal steuerfrei sind! Der Gewinner braucht nichts von seinem erspielten Glück dem Staat geben, dem Betreiber eines Casinos hingegen stehen, gesetzt den Fall, er verfügt über genug kriminelle Energie, viele Möglichkeiten zum Einsatz schwarzer Gelder offen. So lassen sich Strohmänner engagieren, die scheinbar viel verlieren und dabei von der Spielbank ausgestellte Schecks verwenden. Manchmal versuchen kriminelle Betreiber auch, spezielle Spielkapitaldepots zu eröffnen, die den Komplizen dann offen stehen – was sich nur schwer beweisen lässt.

Abgesehen davon muss jedes Casino natürlich auch die zweifelsohne hohe Besteuerung ihres Betriebs aushalten, ein Umstand, der den einen oder anderen Betreiber vielleicht nach krummen Geschäften schielen lässt. Im Ganzen jedoch erscheint der Betrieb in Deutschland zumindest gut überwacht und strukturiert, die Spieler können viel Geld ausgeben und viel gewinnen. Und darin liegt schließlich der Sinn des Glücksspiel, eine zu große staatliche Intervention verbietet sich da.

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