Historische Quellen berichten bereits im Jahre 1170 von ersten Ansätzen des Glücksspiels in Venedig. Natürlich standen diese Versuche in engem Zusammenhang mit dem berühmten Karneval, betrieben wurden sie freilich im Freien. Feste Spielhäuser blieben damals noch einige Jahrhunderte unbekannt. Erst mit Beginn der Neuzeit, also im 14. und 15. Jahrhundert entstanden die ersten Spielstätte mit offizieller Konzession – jedoch nicht in Venedig! Vor allem in Holland und Flandern fanden sich Spielhäuser, im deutschen Raum bot seit 1396 die Handelsstadt Frankfurt am Main seinen Besuchern und Einwohnern eine entsprechend unterhaltene Einrichtung. Freilich blieben all diese Einrichtungen keine Orte, die ausschließlich dem Glücksspiel gewidmet waren, vielmehr wurden sie immer mal wieder geschlossen oder es fanden gänzlich andere Veranstaltungen in ihnen statt.
Erst 1683 eröffnete in Venedig das „Ridotto.“ Die bald weltberühmte Stätte, im Palazo Dandolo, gelegen, widmete sich gänzlich den verschiedenen Arten des Glücksspiels und sie stand am Anfang einer Entwicklung, die schon bald in ganz Europa Einzug hielt.
Schon nach wenigen Jahren gab es in Venedig mehr als einhundert Casino, in Deutschland hingegen dauerte es noch bis zum Jahre 1720, als in Bad Ems die erste echte Spielbank eröffnete
Als einer der größten Vergnügungsorte dieser Coleur gab sich bald das bekannte „Redoute“ im belgischen Spa aus, nach seiner Gründung 1763 wuchs es bald zu beachtlicher Größe heran und bot Abertausenden Besuchern die Möglichkeit, das Glück am Spieltisch zu suchen. Freilich gebot dieser Entwicklung die Französische Revolution Einhalt, alle entsprechenden Einrichtungen wurden im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen im französischen Machtbereich geschlossen – wovon wiederum die deutschen Spielorte profitierten.
Dort gab es erst einmal keine Revolution und Spieler aus aller Welt strömten in die bald überall bekannten Spielorte wie Aachen oder Baden – Baden, die beiden in den ersten Jahrzehnten des Neunzehnten Jahrhunderts entstanden.Durch eine einfache, aber ungeheuer wirksame Maßnahme gelang es Francois und Louis Blanc, die bis dato nicht existierende Spielbank in Bad Homburg vor der Höhe in Windeseile zur größten und beliebtesten Einrichtung zu machen: 1841 wurde für den dortigen Spielbetrieb die Doppel-Zero abgeschafft, ein Umstand, der höhere Gewinne ermöglichte. Bekannt wurde der Ort zudem durch die Schilderungen in Dostojewski´s Roman „Der Spieler“. Die deutsche Blüte war jedoch schon bald wieder vorbei, mit der Reichsgründung 1871 wurde ein landesweites Verbot erlassen, das bis 1933 offiziellen Bestand hatte.
Schließlich eignete sich Francois Blanc 1863 die Spielbank von Monte Carlo an, er baute das Casino um und erweiterte es zu einer weltberühmten Vergnügungsstätte
Wie kein anderer Ort steht Monte Carlo auch heute noch für Luxus und Glücksspiel, eine Symbiose, die dem eher kleinen Fürstentum Monaco eine Geltung weit über seine räumliche Größe hinaus verschafft. In Las Vegas wurde im Zwanzigsten Jahrhundert genau jene Verbindung von Glücksspiel und Unterhaltung zum Programm erhoben, das auch den breiten Massen zur Verfügung stehen soll. Als 1942 mitten in der Wüste von Nevada das erste Casino namens „El Rancho“ seine Pforte öffnete, war der Glücksspielmarkt fest in der Hand der Mafia, doch nach den wirklich wilden Anfangszeiten stellen die Casino mittlerweile einen legalen und beträchtlichen Wirtschaftsfaktor dar.